Für Mädchen
Unser Angebot für Mädchen umfasst zwei stationäre Gruppen – von Kick-Off bis Intensivbetreuung
Unser Angebot für Mädchen umfasst zwei stationäre Gruppen – von Kick-Off bis Intensivbetreuung
8 Plätze; Betreuungsschlüssel: 1:1,44
Die Hildegardgruppe ist eine Mädchenaußenwohngruppe, deren Haus sich in der näheren Umgebung des Hauptgeländes befindet. Das Team setzt sich ausschließlich aus weiblichen Fachkräften zusammen.
In der Gruppe werden acht Mädchen im Aufnahmealter von ca. 11-16 Jahren pädagogisch gefördert. Die Lebensgeschichten der Mädchen sind häufig von vielfältigen Belastungsfaktoren, wie z. B. Vernachlässigung, Gewalt, sexueller Missbrauch u.a., geprägt. Aus diesen Vorerfahrungen resultieren schwerwiegende Symptome, die sich in Form von Unruhe, Angst, Distanz- und Orientierungslosigkeit, Sexualisierung, Grenzüberschreitungen, Schulverweigerung, psychosomatischen Reaktionen u. a. äußern.
Neben einer verbindlichen Alltagsstruktur mit transparentem Regelwerk und Absprachen stehen den Mädchen alle Angebote der Einrichtung, wie z. B. Freizeit- und Erlebnispädagogik, Heilpädagogisches Reiten und Voltigieren u. a. zur Verfügung. Darüber hinaus bietet die Gruppe regelmäßig erlebnispädagogische Touren und mädchenspezifische Projekte (z. B. Sexualaufklärung) an. Mit Hilfe des einrichtungseigenen Biografiebuches „Alles Ich“ erhalten die Mädchen die Möglichkeit, sich mit Themen aus ihrer Vergangenheit, Gegenwart oder ihrer Zukunft auseinanderzusetzen.
Alle gängigen Schulformen stehen zur Verfügung und sind mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu erreichen. Bei einem festgestellten Förderbedarf werden die Mädchen in unserer einrichtungseigenen Förderschule für emotionale und soziale Entwicklung beschult.
Die Zusammenarbeit mit der Herkunftsfamilie ist bedeutsam und wird individuell und nach den gegebenen Möglichkeiten gestaltet.
7 Plätze, Betreuungsschlüssel: 1:1
Die Helen-Keller-Gruppe ist eine Außenwohngruppe. Das Haus befindet sich in der nahen Umgebung des Hauptgeländes. Das Team setzt sich ausschließlich aus weiblichen Fachkräften zusammen.
Die zu betreuenden Kinder und Jugendlichen sind ausschließlich Mädchen und in der Regel bei der Aufnahme zwischen 10 und 14 Jahre alt. Sie weisen eine tiefgreifende und schwerwiegende Problematik in mehreren Bereichen auf, z. B. in Form von massiver Verweigerung, Regelmissachtung und hohem Aggressionspotential, weswegen sie in anderen Hilfeformen oftmals gescheitert sind.
Ausschlusskriterien sind eine manifestierte Drogenabhängigkeit, körperliche und/oder geistige Behinderung und fehlende medizinische Sporttauglichkeit.
Die Kick-off-Gruppen bieten ein außergewöhnliches intensivpädagogisches Konzept, in welchem alle wichtigen Bereiche, wie Schule, Leben und Freizeit, gemeinsam als Gruppe erlebt werden. Der Aufenthalt in der Gruppe dauert in der Regel 2 Jahre (+/- 3 Monate). Um ein positives Zusammengehörigkeitsgefühl zu vermitteln, tragen die Mädchen eine sportlich modische Gruppenkleidung.
Während der Maßnahme werden die Mädchen gemeinsam in unserer einrichtungseigenen Förderschule für soziale und emotionale Entwicklung beschult. Die Klassenlehrerin ist zusätzliches Teammitglied. Zirkuspädagogische Elemente sind fester Bestandteil des Lehrplans. Voraussetzung für die Unterbringung ist die Feststellung des schulischen Förderbedarfes für soziale und emotionale Entwicklung.
Die Fachkräfte führen eine ganztägige handlungsorientierte Pädagogik durch. Neben sport- und erlebnispädagogischen Projekten (60 Tage Outdoor im Jahr) werden mädchenspezifische Angebote (Sexualaufklärung, Übungen zur Körperwahrnehmung, Umgang mit Medien usw.) durchgeführt. Des Weiteren nehmen die Mädchen regelmäßig am Heilpädagogischen Reiten und Voltigieren teil und führen Tiertrekkings durch.
Jegliches Verhalten der Mädchen wird in Gruppenreflexionen drei Mal pro Tag bezüglich verschiedener Aspekte (z. B. Sozialverhalten, schulische und sportliche Leistungen usw.) gespiegelt, bewertet und dokumentiert. Auf Basis dieser Bewertungen wird das Mädchen in einen Stufenplan „Kopf – Herz – Hand“ eingestuft. Neben der Erreichung der Sozialstufe „Kopf“ berücksichtigt der Stufenplan „Herz“ die individuelle und emotionale Entwicklung der Mädchen. Die „Hand“ symbolisiert die jeweiligen Erfolge des Mädchens und hebt diese hervor. Mit Hilfe des einrichtungseigenen Biografiebuches „Alles Ich“ erhalten die Mädchen die Möglichkeit, sich mit wichtigen Ereignissen aus ihrem Leben auseinanderzusetzen.
Die Zusammenarbeit mit der Herkunftsfamilie ist bedeutsam und wird individuell und nach den gegebenen Möglichkeiten gestaltet.
Weitere Informationen sind in der folgenden PDF-Datei zu finden
Krefelder Str. 122
41539 Dormagen
Für alles Bunte und Besondere im Raphaelshaus sind wir auf Spenden angewiesen. Werde Unterstützer*in des Raphaelshauses!
Neben unseren differenzierten stationären und teilstationären Angeboten rundet unser kleiner ambulanter Bereich das Portfolio des Raphaelshauses ab.
Spezialisiert haben wir uns insbesondere auf das Familienaktivierungsmanagement und die Themenzentrierte Arbeit.
Dieses Angebot umfasst ein intensives sechswöchiges Training in der Familie.
FAM stellt das System Familie in den Mittelpunkt und nutzt deren Ressourcen.
Perspektive für nachfolgende und stabilisierende Hilfen entwickeln
In der Regel innerhalb von 24 Stunden nach Anfrage
Zielvereinbarung: Unmittelbarer Beginn von FAM mit Zielvereinbarung im Erstgespräch
Pro Familie durchschnittlich 19,5 Wochenstunden (flexibel eingesetzt) oder FAM im 1. Lebensjahr (14 + 2,5 Wochenstunden).
Zwischenreflektion nach ca. 4 Wochen (Austausch zwischen Jugendamt und FAM-Team, Vorbereitung weiterführender Hilfen
Abschluss nach 6 Wochen, gemeinsame Auswertung
Abschlussbericht:
Vorlage des Abschlussberichtes am Ende der 6. Woche
Unmittelbarer Einsatz der weiterführenden Maßnahmen am Ende der 6. Woche
Dieses ambulante, handlungsorientierte Trainingsprogramm kann auch als eine zeitnahe Anschlussmaßnahme an einen FAM-Einsatz genutzt werden.
FAIR ist vorgesehen für Familien mit komplexen und chronifizierten Problemlagen, mit Kindern im Alter von 0-18 Jahren, die folgende Voraussetzungen erfüllen:
Bereitschaft, eine lösungs- und ressourcenorientierte Hilfe anzunehmen
Wunsch nach zielgerichteter Unterstützung und Stabilisierung nach vorangegangenen Maßnahmen (z. B. FAM, Inobhutnahmen)
Mitwirkung bei der Erarbeitung individueller Problemlösungsstrategien
mindestens ein Elternteil ist zur Zusammenarbeit bereit und verfügt über hinreichende Möglichkeiten
Erhöhung der Sicherheit des/der Kindes/Jugendlichen in der Familie
Verbesserung der Entwicklungschancen von Kindern, Jugendlichen und deren Eltern
Vernetzung der Familie in unterstützenden Strukturen unter Berücksichtigung des Sozialraumes
Stabilisierung der Familie
Stärkung der Elternkompetenzen
Erkennen und Einüben von adäquaten Verhaltensmustern zur selbstverantwortlichen Lebensbewältigung
Bearbeitung von Zielplänen in überprüfbaren Entwicklungsschritten
Dieses Behandlungsangebot im Raphaelshaus und richtet sich an Kinder und Jugendliche, die Auffälligkeiten in der sexuellen Entwicklung mit Tendenz zu Grenzverletzungen oder sexuellen Grenzverletzungen und Gewalt zeigen.
Daneben bietet die Themenzentrierte Arbeit eine analog zur Alltagspädagogik stattfindende Unterstützung bei dissozialen, oppositionellen oder anderen dysfunktionalen Verhaltensweisen, ebenso bei der Bewältigung belastender Lebensereignisse.
In der Regel findet die TZA in Form von wöchentlichen Einzelsitzungen statt. Um einen fortwährenden Informationsaustausch zu gewährleisten, ist die Zusammenarbeit mit den jeweiligen Hilfe- und Bezugssystemen von großer Bedeutung. Zudem ist eine enge Zusammenarbeit mit den Sorgeberechtigten gefordert, damit der biografische und systemische Hintergrund verstanden und bewertet werden kann.
Auffälligkeiten zeigen sich häufig schon sehr früh und werden zum Teil schon aus Kindergärten berichtet. Die Einordnung, ob es sich hier um normale sexuelle Entwicklungsstadien oder schon um grenzverletzendes Verhalten handelt, ist oft schwierig und bewegt sich zwischen Bagatellisierung und Dramatisierung. Wir können helfen, die Sachlage einzuordnen und ggfs. sich anbahnende Entwicklungsstörungen zu verhindern.
Bei eindeutig dokumentierten Grenzverletzungen hilft eine deutliche und klare Konfrontation mit nachgängiger individueller Aufarbeitung und Förderung, weitere Übergriffe zu verhindern und eine gesunde sexuelle und soziale Entwicklung zu ermöglichen.
Insbesondere nach stationären Aufenthalten in spezialisierten Gruppen, die hohe Kontrolle und Schutz bieten, gestalten sich die Übergänge in andere Gruppen oder zurück in die Familie als schwierig. Wir können helfen, die Jungen weiter für das Thema zu sensibilisieren und gleichzeitig darin zu unterstützen, die gelernten neuen Verhaltensmuster weiterhin zu nutzen, um Rückfälle in alte zu vermeiden.